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Was kann ich gegen Selbstverletzung tun?

  • Autorenbild: Andreas Reinhard
    Andreas Reinhard
  • 15. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni

Wenn du dich selbst verletzt, ist das ein Zeichen, dass du innerlich stark belastet bist. Selbstverletzung hilft kurzfristig dabei, mit Schmerz, Druck oder negativen Gefühlen, wie Leere umzugehen – aber sie löst die Ursache des Problems nicht.


Es ist mutig, sich zu fragen, was man dagegen tun kann. Und es gibt Wege, da wieder rauszukommen.


Zuerst ist es wichtig zu verstehen, warum du dich selbst verletzt. Was passiert vorher – fühlst du dich angespannt, leer, wütend, traurig? Hilft dir die Selbstverletzung, dich zu beruhigen oder dich wieder zu spüren? Wenn du das erkennst, kannst du nach und nach andere Wege finden, mit diesen Gefühlen umzugehen.


Sich Hilfe zu holen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es kann sehr entlastend sein, mit einer Vertrauensperson zu sprechen – sei es ein:e Schulsozialarbeiter:in, ein Elternteil, eine Lehrperson oder jemand, der dir nahesteht.


Besuche eine Beratungsstelle in deiner Stadt oder melde dich bei deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin. Medizinische Fachpersonen können dir zu einem Therapieplatz verhelfen. Eine Therapie kann dir helfen, herauszufinden, was hinter deinem Verhalten steckt und wie du neue Strategien lernen kannst, um mit deinem inneren Druck umzugehen.


In der Therapie wird gemeinsam geschaut, welche Situationen und Gedanken zur Selbstverletzung führen, welche Funktion das Verhalten für dich hat – und wie du Schritt für Schritt Alternativen aufbauen kannst, die dir genauso helfen, aber deinem Körper nicht schaden.


Du kannst auch im Alltag erste Dinge ausprobieren, zum Beispiel:


Skills:


Deinen Körper auf andere Weise spüren. Dafür kannst du sogenannte Skills nutzen. Skills sind Hilfsmittel oder Techniken, mit denen du in schwierigen Momenten besser klarkommen kannst – besonders dann, wenn du den Drang verspürst, dich selbst zu verletzen. Sie helfen dir, mit starken Gefühlen wie Anspannung, Wut, Traurigkeit oder innerer Leere umzugehen, ohne deinem Körper zu schaden.


Eine Liste mit Ideen für Skills findest du hier. Aber vergiss nicht: alles kann ein Skill sein. Ein guter Skill ist etwas, was dir gut tut.


Tagebuch:


Deine Gedanken aufschreiben, wenn du Druck verspürst. Was geht dir durch den Kopf? Welche Gedanken beschäftigen dich?


Darüber reden:


Schreibe einer guten Freundin oder einem guten Freund. Telefoniere mit einer Vertrauensperson oder mit eine:r Berater:in der Telefonseelsorge (Für Jugentliche: 147, für Erwachsene: 143).


Wichtig ist: Sei geduldig mit dir selbst. Selbstverletzung ist kein Verhalten, das sich „einfach abstellen“ lässt – aber es ist veränderbar. Und jeder kleine Schritt zählt.


Wenn du merkst, dass du nicht mehr weiterweisst, suizidale Gedanken hast oder es dir zu viel wird, ist es absolut okay und notwendig, dir sofort Hilfe zu holen – zum Beispiel über die Notrufnummer 144 oder bei der Notfallstation des nächsten Spitals.


Du bist nicht allein. Und es gibt Wege aus dem selbstverletzenden Verhalten heraus, auch für dich!

 
 

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