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Was sind Trigger? Warum Triggere ich mich manchmal selbst?

  • Autorenbild: Andreas Reinhard
    Andreas Reinhard
  • 15. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Juni

Trigger sind Reize oder Situationen, die intensive seelische Reaktionen auslösen – besonders bei Menschen, die psychisch stark belastet sind oder traumatische Erfahrungen gemacht haben. Ein Trigger kann alles Mögliche sein: ein Bild, ein Geruch, ein Ton, ein Satz, ein Gefühl oder eine Erinnerung. Manchmal reicht ein kleiner Moment, und plötzlich ist die innere Anspannung oder der Schmerz wieder da – wie aus dem Nichts.


Bei Menschen mit nicht-suizidalem selbstverletzendem Verhalten (NSSV) können Trigger zum Beispiel Gedanken an frühere Selbstverletzungen auslösen, Gefühle von Schuld, Scham, Einsamkeit oder Hilflosigkeit hervorrufen – oder einen starken Drang, sich erneut zu verletzen.


Trigger führen oft zu dem Gefühl: „Ich kann das jetzt nicht aushalten, ich möchte mich wieder verletzen.“


Warum triggere ich mich manchmal selbst?


Das klingt erstmal widersprüchlich – aber es ist ein Phänomen, das viele Betroffene kennen. Manche Menschen suchen bewusst Trigger auf, zum Beispiel:


-Sie schauen sich Fotos von Selbstverletzungswunden an

-Sie hören "depressive" Musik, die Erinnerungen auslöst

-Sie lesen alte Tagebucheinträge oder Chatverläufe

-Sie sehen sich Trigger-Inhalte in sozialen Medien an


Doch warum ist das so?


Weil es manchmal schwerer ist, nichts zu fühlen, als etwas Schmerzhaftes zu spüren. Für manche fühlt es sich besser an, kontrolliert verletzt zu sein, als sich ohnmächtig oder leer zu fühlen. Andere hoffen, durch den Trigger endlich etwas rauslassen zu können – Tränen, Wut, Druck.


Manchmal kann auch das sich-selbst-triggern ein Versuch sein, sich zu stabilisieren – paradoxerweise. Es gibt ein Gefühl von Kontrolle: „Ich entscheide, wann es wehtut.“


Was hilft dagegen?


Verstehen, was dich triggert, ist der erste Schritt. Je bewusster dir das ist, desto eher kannst du dich schützen.


Sich selbst freundlich stoppen: „Ich weiss, das fühlt sich an, als würde es helfen – aber es tut mir nicht gut.“, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.


Auch darüber sprechen kann helfen, wenn du merkst, du suchst absichtlich Schmerz oder alte Wunden auf.


Du verdienst einen Umgang mit deinen Gefühlen, der dir nicht noch mehr wehtut. Schritt für Schritt kannst du lernen, dir selbst anders zu begegnen.

 
 

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